CARTIER
- 25. März 2010
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Sichtbare und gehütete Schätze
Das Archiv eines Juweliers ist ein sorgsam gehüteter Schatz und Garant einer oft imposanten Vergangenheit. Die Archive des Hauses Cartier befinden sich in den drei Hauptniederlassungen Paris, London und New York. Sie sind nicht öffentlich zugänglich, unterliegen einem besonderen Schutz sowie einer strengen Berufsethik und werden nach der goldenen Regel der Juweliere absolut vertraulich behandelt. Als gewerbliche Archive reglementieren sie die Schmuckproduktion durch präzise geführte Urkunden, die sich weit in die Vergangenheit zurückverfolgen lassen. Die reibungslose Funktionsweise und strenge Genauigkeit des Registrierungssystems sind auch ein Beleg dafür, wie das Alltagsleben eines Juwelierhauses geregelt ist.
So verfügt jedes Schmuckstück über seinen eigenen Stammbaum, der von der Kreation und Herstellung in den Ateliers bis hin zum Verkauf reicht. Seit Alfred Cartier 1899 mit seinem Sohn Louis, der erst kurz zuvor in das Unternehmen eingetreten war, in die Pariser Rue de la Paix zog, befindet sich der Firmensitz in diesem Hause. Der Erbfundus hat daher keinerlei Schäden erlitten und ist nahezu vollständig erhalten geblieben. Er liefert ein beredtes Zeugnis von der Zeit um die Jahrhundertwende. Eine beeindruckende Registersammlung, die bis zum Ende des 19. Jahrhunderts zurück reicht, ermöglicht es übrigens, einen Teil der
geschäftlichen Tätigkeit aus jener Zeit nachzuvollziehen, als das Haus noch seinen Sitz am Boulevard des Italiens hatte und erlaubt darüber hinaus einen Streifzug durch das Zweite Kaiserreich, einer Epoche, die dem Juwelierhaus seine besondere Prägung verliehen hat. Neben diesen Registern gibt es einen äußerst reichhaltigen fotografischen Fundus, da sämtliche Stücke, die das Atelier verlassen, nach alter Berufstradition in Echtgröße fotografiert werden.
Das 1906 in Paris gegründete Fotoarchiv umfasst insgesamt ca. 40.000 Negative, davon 30.000 auf Glasplatten mit Bromgelatine. Diese Fotoalben, die Tag für Tag fortgeführt werden, ermöglichen eine visuelle Zuordnung der getreuen Zeugnisse der Schmuckproduktion. Die Archiv-Abteilungen verfügen schließlich auch über einen großen graphischen Fundus an Skizzen, Entwurfs- und Ausführungszeichnungen, die in einer sehr speziellen Guachetechnik auf Kalkpapier angefertigt werden. In Paris legt eine ergreifende Gipskollektion aus den Jahren 1905-1915 Zeugnis über das Leben in den Ateliers ab, das in der Erinnerung dreidimensional weiter bestehen kann.
www.cartier.com