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Cartagena mi Amor!

Helena Ugrenovic

  • 8. Juni 2020
  • 0 comments
  • Posted in HighlightTravel

Sie ist eine Mischung aus wolkenkratziger «Miami Vice»-Fever-Señorita sowie jahrhundertealter farbenfroher und blumengeschmückter Kolonialstil-Altstadt-Lady. 200 Jahre dauerte es, bis die Mauern nach einem Angriff des legendären Piraten Sir Francis Drake gebaut waren, da sie als regelrechter Hotspot für die Räuber der Meere galt. Sie ist Romantikerin und rassige Verführerin zugleich, ein Schleckermäulchen, und sie strotzt vor Geschichte. Cartagena de Indias. Kolumbiens unschlagbare Queen.

Als Pedro de Heredia Cartagena de Indias im Jahr 1533 an der karibischen Küste Kolumbiens gründet, ist sie eine der ersten spanischen Kolonien Südamerikas und, wie es sich herausstellen sollte, eine äusserst anziehende. Neben Santo Domingo entwickelt sich die Namensvetterin der Stadt auf der Iberischen Halbinsel zu einem der bedeutendsten Überseehäfen der spanischen Krone, deren Flotte Cartagena zwei Mal im Jahr anläuft und mit Waren überhäuft. Im Gegenzug füllen kiloweise Gold und Edelsteine die zum Bersten gestopften wuchtigen Bäuche der Frachtschiffe, um die kostbaren Ladungen nach Spanien zu überführen. Der blühende Handel ist für Piraten ein wahres Eldorado, aus dem sie unersättlich schöpfen und Cartagena so zu einem Daueropfer von Überfällen und Plünderungen machen. Nach einem besonders zerstörerischen Angriff durch den berühmt-berüchtigten englischen Freibeuter Sir Francis Drake beschliesst die Stadt, sich mittels einer 13 Kilometer langen Mauer, der Festung San Felipe sowie zwei weiteren Forts zu schützen. Doch zu wertvoll die Beute, zu gierig die Piraten, zu immens der Reichtum der Stadt, um weiteren Übergriffen der Seeräuber zu trotzen. 200 Jahre später sichern 29 Forts Cartagena, und die Stadt triumphiert 1740 im Englisch-Spanischen Krieg, als sie die Angriffe von 186 Schiffen mit insgesamt 18ʼ000 Mann erfolgreich abwehrt. Es lebe die Königin und mit ihr das Paradebeispiel spanischer Verteidigungsarchitektur!

Love Theme
Geschützt durch ihren Schutzwall bewahrt sich die Altstadt Cartagenas, mittlerweile UNESCO-Weltkulturerbe, ihre jahrhundertealte bezaubernde Schönheit. Ein Spaziergang durch die Mauer unter dem Glockenturm über die Plaza de los Coches bis hin zum Portal de los Dulces ist eine Reise zurück in die Vergangenheit, die durch ein Labyrinth aus Kopfsteinpflastergassen, von Bougainvilleen überwucherten Balkonen und massiv gebauten Kirchen führt. Hier, im Schatten der Bögen, stehen sie, die bunt gekleideten, dunkelhäutigen Fruchtverkäuferinnen, die «Palanqueras», mit ihren wuchtigen Körben, die sie spielerisch auf dem Kopf balancieren und in denen tropisches Obst wie ein dreidimensionales Gemälde angeordnet ist. Kleine Stände, zu einem lebhaften Minimarkt zusammengewürfelt, bieten eine Vielzahl von Souvenirs an, allen voran Panama-Hüte und andere Kopfbedeckungen, um der sengenden kolumbianisch-karibischen Hitze zu trotzen. Schmuck, Lottoscheine, Zigarren, kaltes Wasser, eisgekühltes Bier in Dosen liegen alle paar Meter und inmitten der typischen Geräuschkulisse aus klappernden Pferdehufen sowie «Amiga! Amiga! Amiga! Cerveza! Water! Cigar, good Cigar! Common bonita! Cheap! Cheap!»-Rufen zum Verkauf bereit.

Es ist auch der Schauplatz einer der Schlüsselszenen in der Liebesgeschichte von Fermina Daza und Florentino Ariza, die der preisgekrönte kolumbianische Schriftsteller Gabriel Marcia Marquez in seinem Roman «Liebe in der Zeit der Cholera» erzählt. Später, in der Verfilmung von 2007, wird diese Stelle als «Portal de los Escribandos», Arkade der Gelehrten, bezeichnet. Hier schreibt der Protagonist Hunderte Briefe an seine Geliebte, und es ist der Ort, an dem sein langes Warten beginnt. Ein Warten, das 51 Jahre, neun Monate und vier Tage dauern soll.

Das andere Kolumbien
Sie sind nicht vergessen, die Tage der sich gegenseitig bekämpfenden Drogenkartelle, angeführt von einem der mächtigsten Drogenbarone der Welt, Pablo Escobar, und die immer noch herrschenden Konflikte zwischen der Regierung und paramilitärischen Rebellen, die rund fünfzig blutige Jahre gedauert haben. Am 22. Juni 2016 vereinbart die kolumbianische Regierung mit der grössten Guerilla, der FARC-EP, einen endgültigen Waffenstillstand, der im September 2019 zwar aufgelöst wird, jedoch ist die Lage im Land erheblich verbessert, und es zieht immer mehr Touristen, Backpacker und auch Alleinreisende in das wunderschöne und vielseitige Land. Cartagena ist die touristische Hochburg Kolumbiens und auch die bestbewachte sowie sicherste Stadt des Staates. Ungeachtet dessen, was rund um sie herum geschieht – mögliche Konflikte schwelen, verebben und kochen wieder hoch –, hat sich an der Verteidigungsstrategie Cartagenas nichts geändert, und die Stadt bewahrt ihre koloniale Schönheit. Doch statt Kanonen aus den Stellungen der Schutzmauer oder der Forts auf feindliche Schiffe zu feuern, sind es motorisierte Polizisten und Militär, die allgegenwärtig sind und mit ihren leuchtend grünen Helmen an Ninja Turtles erinnern.

Bienvenido a Miami!
In bizarrem Kontrast zur malerisch verspielten Altstadt ergiesst sich das Viertel Bocagrande auf einer Landzunge über das Meer. Majestätisch erheben sich die Wolkenkratzer mit ihren verspiegelten, glänzenden Fassaden, auf denen die Sonnenstrahlen tanzen, in den stahlblauen, wolkenlosen Himmel. Es ist Cartagenas Edelviertel, auf höchstem First-World-Standard erschaffen und eine der reichsten Gegenden Kolumbiens. Hier stehen die populärsten Hotels der Stadt, finden sich McDonald’s, Bubba Gump Shrimp Company, Crepes & Waffles, Subway, hier herrscht einzigartiges Grossstadtflair, das nicht nur durch den Blick auf die Kuppeln der Kathedrale fast schon surreal wirkt. Wohl nirgends auf der Welt trennen nur wenige Zentimeter die Gischt der anspülenden Wellen von der von Autos und hupenden Taxis verstopften Strasse, die sich entlang des Ufers schlängelt. Nachts, wenn die Dunkelheit sich wie ein samtener Mantel über die Stadt legt und die Altstadt in warme, orangegoldene Töne getaucht ist, erhebt sich Bocagrande wie ein glitzerndes Miniatur-Miami in die Nacht.

Aì que Ceviche!
Mit sechs anderen Favoriten wie Hongkong, Marrakesch, Buenos Aires, Durban, Rio de Janeiro und Ho Chi Minh zählt Cartagena zu einem aufregenden gastronomischen «Sesam, öffne dich!» und als die kulinarische Hauptstadt Kolumbiens schlechthin. Zwischen den bunten Häusern der Altstadt verbergen sich zahlreiche innovative, romantische und auf höchstem Niveau angesiedelte Restaurants, nicht wenige mit einem «Traveller’s Choice» von Tripadvisor und begeisterten Gästen ausgezeichnet. Die Küche der Welt ist hier zu Hause, doch unabhängig davon, ob Italian-Arena, Sushi-Tempel, Französisches-Versailles oder Fusion-Innovation, findet sich ein Gericht in mindestens einer Version auf jeder Speisekarte – Ceviche, denn Cartagenas «Corazon» brennt und ist verrückt nach den mit Zitrus-Saft, Öl, Knoblauch, Tomaten und Gewürzen marinierten und fein gehackten Meeresfrüchten. Und egal, welche Restaurantempfehlung man sich einholt, endet jeder Ratschlag mit dem gleichen Satz: «Ihr müsst unbedingt die Ceviche probieren! Das sind Boten des Himmels!»

Getsemaní «Zona Rosa»
Es als wunderschön zu bezeichnen, wäre schlichtweg untertrieben und fast schon eine Beleidigung. Zu magisch und zu einzigartig ist diese weitere Schmuckschatulle in Cartagenas Garten Eden. Nur wenige Minuten von der historischen Altstadt entfernt war es einst das Rotlichtmilieu und der Treffpunkt zwielichtiger Zeitgenossen in dunklen Gassen. Heute ist Getsemaní ein trendiges Hippster- und Künstlerviertel sowie Schmelztiegel aller möglichen Nationalitäten, wo sich Europäer, Amerikaner, Kolumbianer, Australier, Venezolaner und Italiener vermischen, wo sich sämtliche sozialen Hierarchien in diesem Epizentrum der Lebenslustigkeit vereinen. Ein Ort und zugleich das Herz Getsemanís ist die Plaza Trinidad, mit seinen Strassenverkäufern und Strassenmusikanten der wohl lebhafteste Platz Cartagenas, sei es bei Tag oder bei Nacht, um die aussergewöhnliche Atmosphäre einzuatmen, Arepa de Huevos zu essen oder einfach nur Menschen zu beobachten. Gediegene Restaurants, trendige Bars und Diskotheken reihen sich eng aneinandergedrückt in den mit bunten Wimpeln überdachten Strassen. Von überall her wehen Salsa- und Cumbiaklänge, an jeder Strassenecke finden sich Geschichte und Kunst, und wieder erinnert es mit den eindrucksvollen Graffiti an den Häuserwänden an Miami und seinen Wynwood Art District. Street Art als Ausdrucksform erzählt Geschichten über Alltagssituationen und Probleme wie unterschiedliche Moralvorstellungen, Rassentrennung, Gentrifizierung und zunehmenden Tourismus, der einerseits Geld in die Kassen spült, die Einheimischen jedoch teilweise überfordert. Im Dezember 2013 beteiligten sich 11 Künstler aus Cartagena de Indias, 24 Kolumbianer und drei internationale Künstler am ersten Internationalen Festival für Urban Art.

Leguan, Löwe oder Meerjungfrau?
Zu Beginn fallen sie nicht auf, beim Flanieren durch die Gassen flüchtet man sich in den Schutz der Schatten, die die mit üppigen Blumen behangenen Balkone werfen. Sie passen ins Bild, in die lebende Requisite Cartagenas; man denkt, sie seien ein designtechnisches Detail einer kreativen Bevölkerung. Doch die «Aldabas», die Türklopfer der massiven Holztüren, dienen nicht nur zur Verzierung. Sie dienten in der Vergangenheit dazu, den Status einer Familie zu kommunizieren, sie auszuzeichnen sowie die soziale Klasse aufzuzeigen und die Macht der Familie darzustellen. Je grösser die Aldaba, je reicher die Familie. Die Form der Aldaba gab Auskunft über die Herkunft der Familie. So symbolisiert der Leguan, den die Mehrheit der Bevölkerung mehr als nur gerne an der Türe hätte, königliche Verwandtschaft und bedeutete, entweder ein Verwandter oder ein Nachkomme der königlichen Familie in Spanien mit den damit verbundenen Privilegien zu sein.

Der Löwe stellt kein gefährliches Dem-Löwen-zum-Frass-vorwerfen-Unheil dar, sondern verweist auf militärische Kommandeure. Der König des Dschungels, das Symbol für Führung und Stärke, bewachte die Türen von Militärkommandohäusern und Familien, die mit der Armee im alten Cartagena in Verbindung standen. Es ist eines der zahlreichsten Aldaba-Motive in der ummauerten Altstadt. Meerjungfrau, Seepferdchen oder Piranha zierten die Türen eines Händlers, der seine Ware auf dem Seeweg erwarb und verkaufte.

Rosenkranzinseln
28 kleine Inseln bilden den Archipel «Nuestra Señora del Rosario», kurz «Islas del Rosario» genannt. 40 Kilometer südwestlich von Cartagena glitzern sie wie Spiegeleier im Karibischen Meer. Einst waren sie von Ureinwohnern bewohnt, die hauptsächlich vom Fischfang lebten, als die Konquistadoren die Region erreichten. Die Inseln, die zum Natur- und Nationalpark Corales del Rosario y San Bernardino gehören, gelten heute mit ihrem glasklaren Wasser, den schneeweissen Stränden und den vielfältigen Korallenriffen als beliebtes Ausflugsziel und Tauchgebiet. Die Tagestouren zu den Islas del Rosario bieten eine perfekte Auszeit zur quirligen Lebendigkeit der unter der sengenden Hitze ächzenden Stadt. Je weiter sich die Schnellboote und Katamarane vom Festland und vorbei an Mangrovenwäldern entfernen, desto eindrücklicher erscheint Cartagena mit den modernen schillernden Wolkenkratzern und der Altstadt, über der die Vergangenheit wie ein unsichtbarer Schleier schwebt und allgegenwärtig ist.

Wenn das Meer leuchtet
Es scheint, als wäre der Himmel mit all seinen Sternen direkt ins Wasser gefallen, als hätte sich die Aurora borealis ins Meer ergossen, das jetzt irisierend silberblau leuchtet und mit jeder Bewegung die Sterne und Aurora wie Laserstrahlen aufblitzen lässt. Es ist ein Naturspektakel der besonderen Art, das an zahlreichen Stränden der Welt zu beobachten ist, und ein weiteres Highlight Cartagenas. Auf der Halbinsel Barú und an der Bucht von Playa Blanca, die wie die Islas del Rosario per Schnellboot zu erreichen ist, verwandelt sich das karibische Schneeweiss-Strand-Feeling in eine zauberhafte und unwirklich anmutende Welt wie aus einer anderen Galaxie. Das Phänomen, das Schnappatmung erzeugt, nennt sich Biolumineszenz, erzeugt von winzigen Einzellern, sogenannten Meeresleuchttierchen oder Leuchtalgen. Chemische Prozesse führen dazu, dass die Organismen bei Bewegungen, sei das durch Wellen, Schwimmen, Surfen oder Plantschen, ruckartig Licht aussenden und bei den Mutigen, die sich nachts ins Wasser wagen, eine Art «Avatar – Aufbruch nach Pandora»-Stimmung herrscht.

Cartagena de Indias ist eine Liebesromanze, die von bittersüssen Abschiedstränen, ausgelassenen Nächten, leidenschaftlichen Küssen und einem Meer voller Sehnsucht erzählt und diese fühlen lässt.



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