
Blattgold – eine florentinische Tradition
- 23. Juni 2023
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Die Herstellung von Blattgold ist alles andere als simpel. In ganzen zehn aufwendigen Schritten wird aus einem soliden Barren Gold eine hauchdünne Schicht des Edelmetalls gefertigt, die mit den bloßen Händen nicht zu greifen ist. Dafür braucht es ein besonderes Geschick, Geduld, Sorgfalt und das Wissen und Können aus einer jahrhundertealten Tradition der Blattgoldherstellung.
Diese geht mitunter bis in die Antike zurück. Florenz ist ein Hauptknotenpunkt in der Traditionsgeschichte des edlen Materials, denn hier wurde das Produktionsverfahren maßgeblich geprägt, weiterentwickelt und verfeinert. Um ein echtes reines Blattgold zu erhalten wird auf das traditionelle Herstellungsverfahren zurückgegriffen. Bei dieser wird der Goldbarren in einem ersten Schritt zunächst geschmolzen. Darauf folgt das Laminieren, bei diesem Prozess wird die Dicke des Goldes durch Walzen so stark verringert, dass ein dünnes Goldblech entsteht. Beim Schlagen wird es dann noch einmal mehr geklopft und in Form gebracht. Zum Abschluss wird es dann geglättet, geschnitten und mit allerhöchster Sorgfalt in Seidenpapierstreifen platziert. Neben dieser traditionellen Herstellungsweise hat sich mit der Zeit und durch technische Neuerungen auch eine weitere, kostengünstigere Methode ergeben. Bei der sogenannten „Mission“ kommen wasser- und alkoholbasierte Klebstoffe und zum Teil auch Lacke zum Einsatz, die das Verfahren vereinfachen und beschleunigen.
Die unterschiedlichen Formate von Blattgold
Wann welche Methode zum Einsatz kommt, hängt dabei auch ganz grundlegend damit zusammen, welches Format von Blattgold am Ende des Herstellungsprozesses entstehen soll. Alle Formate von Blattgold haben eins gemeinsam: Blattgold ist immer eine im wahrsten Sinne des Wortes unfassbar dünne Schicht von Gold, die so zart ist, dass sie sich ohne Probleme auf alle möglichen Oberflächen legt und diesen anpasst. Neben der Reinheit des Blattgolds – so gibt es Blattgold mit 6, aber auch mit 24 Karat – ist das Format des Blattgolds das vorrangige Unterscheidungsmerkmal. Diese unterschiedlichen Formate unterscheiden sich dabei ganz und gar durch ihre geplante Anwendung, zum Beispiel in der Restauration, zur Flächeverzierung oder als Teil der Architektur.
Welche Formate von Blattgold sind die gängigsten?
Das wohl üblichste Format von Blattgold ist das Blattgold im Heft. Es kommt für zahlreiche Einsatzgebiete in Frage, zum Beispiel in der Restauration oder der Verzierung von flachen Oberflächen im Innen- und im Außenbereich. Der Vorteil von Blattgold im Heft ist, dass es hier viele verschiedene Größen und Stärken gibt und man diese je nach Einsatzgebiet auswählen kann.
Blattgold gibt es aber nicht nur in dieser wohl am weitesten verbreiteten Blattform. Auch als edles Pulver kann Blattgold verwendet werden. Goldpulver und Muschelgold werden immer mit einem speziellen Bindemittel gemischt, damit es perfekt für Vergoldung von schwer zugänglichen Oberflächen verwendet werden kann. Goldpulver und Muschelgold können mithilfe eines Pinsels immer haargenau und präzise aufgetragen werden. Für die Vergoldung von großen und flachen Flächen braucht es solche präzisen Werkzeuge und feines Material natürlich nicht. Hierbei kommt Blattgold auf Rolle zum Einsatz. Blattgold auf Rolle wird ähnlich wie im Heft auf einem dünnen Seidenpapier platziert und kann so schnell und präzise abgelöst und zur Flächenvergoldung genutzt werden.
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